Ressourcenschonend und vorbildlich – Rückgewinnung von Lösungsmitteln im OELCHECK Labor

Bei der Untersuchung vieler Schmier- und Betriebsstoffe werden Lösungsmittel als Hilfsstoffe benötigt. Nach ihrer Verwendung sind sie mit Schmierölen oder -fetten vermischt. Bisher wurde ein Großteil unseres Lösungsmittelabfalls von Entsorgungsunternehmen der thermischen Verwertung zugeführt. Da wir aber Abfälle möglichst vermeiden und ressourcenschonend arbeiten möchten, gewinnt OELCHECK das Lösungsmittel Heptan schon seit 2008  mit einer eigenen Destille zurück. Nun kommt eine zweite für Kerosin hinzu. Dadurch schonen wir die Ressourcen, reduzieren unsere Abhängigkeit von der Versorgung mit Kerosin und verbessern so ganz nebenbei auch noch unseren CO2-Fußabdruck.

Heptan und Kerosin im Labor

Heptan ist eine klare, farblose Flüssigkeit und gehört zur Gruppe der aliphatischen Kohlenwasserstoffe. Im OELCHECK Labor wird es überwiegend als Lösungsmittel zur Reinigung der Viskosimeter und Infrarot-Spektrometer verwendet.

Kerosin ist eine Fraktion aus dem leichten Mitteldestillat, das in der Erdöl-Raffinerie neben weiteren Kraftstoffen gewonnen wird. Mit 150 bis 280 °C hat es einen höheren Siedepunkt als herkömmliches Benzin. Kerosin wird zur Verdünnung der Proben bei der Untersuchung der in ihnen enthaltenen Elemente mit den ICP-Spektrometern und zur Spülung der Geräte für die Optische Partikel Analyse eingesetzt.

Destillieren und Rückgewinnen

Jährlich werden im OELCHECK Labor etwa 10.000 l Kerosin und 10.000 l Heptan benötigt.

Nach Gebrauch werden die mit Schmierstoffresten vermischten Mengen vor Ort destilliert. Ein Heidolph Großrotationsverdampfer ist dazu bereits für Heptan im Einsatz. Für Kerosin wird nun ein zweites Gerät installiert. Die Verdampfer zeichnen sich durch ihr hohes Maß an Sicherheit und Bedienkomfort aus.

Der Destilliervorgang läuft vollautomatisch in sich wiederholenden Zyklen ab. Dank der Automatisierung ist das Gerät besonders leistungsfähig. Eine vergleichbare Anlage ohne Vollautomatisierung müsste fünfmal größer ausgelegt werden.

Bei ihrer Aufbereitung werden die voneinander separierten Kerosin- bzw. Heptanabfälle destilliert und damit wieder in Öl und in Kerosin bzw. Heptan aufgetrennt. Die Ölreste werden als Altöl gesammelt und von einem spezifizierten Unternehmen entsorgt. Die rückgewonnen Lösungsmittel kommen dagegen im OELCHECK Labor gleich wieder zum Einsatz.

Dank der Destillation der gebrauchten Lösungsmittel vor Ort benötigen wir wesentlich geringere Mengen an frischen Produkten, schonen die Ressourcen und senken unsere CO2-Emissionen jährlich um mindestens 20 t.
 

Quelle:

OELCHECKER Frühjahr 2024, Seite 7